12. September 2010

Industrie und Kunst

Seit Freitag laufen in Chemnitz die Tage der Industriekultur mit einer Reihe interessanter Veranstaltungen.
Unteranderem wurde gestern wieder einmal ein Loktransport mit Pferden wie zu Richard Hartmanns Zeiten nachgestellt. Richard Hartmann war ein Maschinenbaufabrikant und Eisenbahnpionier des 19. JH. Seine Fabrik lag aber in einiger Entfernung vom Chemnitzer Hbf. Nachdem es damals noch keine Tieflader gab, wurden die fertigen Loks mit Pferden zum Bahnhof gezogen. Hier könnt ihr eine historische Darstellung sehen.
Leider hatte ich gestern den Weg von der Hartrmannstraße zum Hauptbahnhof etwas überschätzt, so dass die Pferde mit der Lok schon vor uns da waren. Deshalb gibt es leider kein Bild vom Gespann.
Dafür aber Bilder von einer Hartmannlok und den Darstellern.































Chemnitz wurde ja nicht zu Unrecht im 19. Jh. als das sächsische Manchester oder auch als "Rußchems" bezeichnet. Auch ein anderer Spruch hat heute irgendwie noch Gültigkeit: In Dresden wird gefeiert, in Leipzig gehandelt und in Chemnitz gearbeitet.
So langsam söhnt sich Chemnitz auch mit seiner Industriekultur aus und vermarktet sie. Eben auch mit diesen Tagen der Industriekultur.
Am Nachmittag haben wir uns noch eine spannende Sache im Hauptbahnhof, der gerade umgebaut wird, angesehen: ein Baggerballett.
Zwei Schienenbagger, die sonst am Umbau mitarbeiten, eine Ballettänzerin der Chemnitzer Oper und TUYA Klangwerk, eine Zwei-Mann-Formation mit interessantem Klang. Es war eine interessante Mischung. Die beiden Bagger reagierten auf die Bewegungen der Tänzerin und TUYA Klangwerk improvisierte dazu. Es war ein ständiges Wechselspiel.
Hier ein paar Eindücke:

Die Bagger rollen an.











Sie reagieren auf die "zarte" Frau und bewegen sich doch ziemlich synkron.













































Eine schöne Frau vor starken Maschinen.

Es war jedenfalls sehr beeindruckend und eine gelungene Kombination von Technik und Kunst.

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